Iseosee / Gardasee

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Iseosee

Auf der Suche nach dem Dolce Vita im Norden Italiens…

Im Dezember 2015 hatten wir bereits Flüge, sowie die Kreuzfahrt für Hawaii (Oktober 2016) geplant und gebucht. Eigentlich stand für uns fest, dass wir im Sommer dann diesmal zu Hause bleiben und noch etwas sparen. Aber mit diesem Gedanken konnte ich mich nicht anfreunden. Ich bin leider kein Spartyp.

Ich war auf der Suche nach einem Urlaubsziel, was wir mit dem Auto gut erreichen konnten. Dieser sollte auch nicht allzu teuer werden, aber Vorraussetzung hierfür waren Sonne, Strand und Meer. Wir haben schon viele Berichte über den Gardasee gelesen und gesehen, doch wir waren noch nie vor Ort.

Marco war natürlich sofort einverstanden nach Italien zu fahren, denn er liebt dieses Land, da sein Vater aus Italien stammt und er eine besondere Verbindung dazu hat.

Unsere letzte Italienreise mit dem Auto war auch schon sehr lange her, da war Marcio 6 Monate alt (Juli 2002). Damals sind wir mit einem Freund nach Italien gefahren, um Marcos Nonna (Oma) zu besuchen. Marcos Familie stammt ursprünglich aus Neapel, jedoch sind die Großeltern in ein Dorf namens Calvello gezogen. Es ist ein kleines Bergdorf, 180km von Neapel entfernt.

Für uns ist Calvello ein ganz besonderer Ort, denn hier haben wir uns 1998 kennen und lieben gelernt, obwohl wir in Bochum nur 1 km auseinander gewohnt haben und die gleiche Schule besuchten. Doch im Sommer 98′ flog ich mit Marcos Cousine für 6 Wochen in dieses Dorf und wir verbrachten dort eine tolle Zeit, die unser Leben komplett veränderte.

Deswegen fiel die Entscheidung uns leicht, den Sommer in Italien zu verbringen.

Nach langen Recherchen musste ich jedoch schnell feststellen, dass der Gardasee nicht ins Budget passte. Wir waren einfach zu spät für Frühbucherschnäppchen. Aber wir wollten uns nicht vom Plan abbringen lassen und fanden über https://www.airbnb.de eine tolle Wohnung am See. Diese befand sich am Iseosee in Parzanica und nicht am Gardasee.

Der Iseosee auch Lago d’Iseo genannt ist mit 65,3 km² der viert-größte See Italiens. Er ist touristisch nicht so bekannt wie der Gardasee oder der Lago Maggiore. Jedoch kann man hier, dass authentische Italien genießen. Mittelpunkt des Sees bildet die größte europäische Insel in einem Binnengewässer, Monte Isola. Man kann den See trotz vieler bis ans Wasser steil abfallender Felswände komplett umfahren.

Der See befindet sich 80km östlich von Mailand und 200km westlich von Venedig und nur 60km vom Gardasee entfernt. Eigentlich stand nur der See auf dem Plan, dass war mir aber nicht genug. Denn wenn wir schon einmal los sind, kann man einige Ausflüge damit verbinden und vielleicht noch was dazupacken, wenn man schonmal da ist.

Also wurde aus 9 Tage Iseosee, 12 Tage Italien.

Route:

Iseosee (9Tage)

Ausflüge

Gardasee: Desenzano del Garda, Sirmione

Iseosee: Sarnico,Lovere

Venedig

Verona

Pisa (3Tage)

Um nach Italien zu kommen, gibt es aus Nordrhein-Westfalen verschiedene Möglichkeiten. Wir enschieden uns für die Route durch die Schweiz, weil uns die Strecke einfach gut gefällt. In der Schweiz herrscht Mautplicht, dass heißt ihr braucht eine Vignette. Diese ist an verschiedenen Verkaufstellen, sowie an der Grenze zu erwerben, kostet 35€ und ist ein Jahr gültig. Weitere Infos unter:

https://www.adac-shop.de/Vignetten/Schweiz-Autobahn-Vignette.html

Wir sind bis nach Basel, dann Richtung Mailand und zack waren wir nach 11 Stunden am Iseosee. Diese Strecke ist wirklich super schön und wenn man durch den Gotthard-Tunnel durch gefahren ist (57km) spürt man schon das Dolce Vita.

Haltet genug Kleingeld dabei, denn in Italien zahlt man Autobahngebühren. Entweder zahlt ihr es bar, wie wir es gemacht haben oder ihr besorgt euch im Vorfeld einen Via-Pass. Näherere Infos hierzu über:

https://www.traveda.de/reisetipps-kfz/maut-italien.htm

Die Ferienwohnung war super schön und der Ausblick unbezahlbar, wir parkten das Auto vorher in einer Parkbucht, jedoch hing der hintere Reifen etwas in der Luft, nichts für schwache Nerven!

In der Anlage gab es auch einen Pool, den wir nutzen durften, jedoch nur mit Badekappen. Es ist ein normaler Wohnkomplex, wobei manche Ihre als Ferienwohnung vermieten.

Es sollte ein Mix aus Sightseeing und Badeurlaub werden.

 

Sightseeing

Venedig

Von Parzanica bis nach Venedig sind es 230km, auch auf diesem Stück müsst ihr Autobahngebühren entrichten. Wir ließen unser Auto auf einem bewachten Parkplatz stehen, in der Nähe des Bahnhofes (Parking Stazione) und fuhren mit dem Zug rüber nach Venedig (Santa Lucia). Weitere Infos bekommt ihr unter: https://www.italien.info/staedte/venedig/Anreise.aspx

Wir hatten keinen besonderen Plan, was die Sehenswürdigkeiten anging, wir liefen einfach durch die City, besuchten den Markusplatz, Dogenpalast, die Rialto Brücke und den Canal Grande.

Marco und ich waren schonmal in Venedig, deswegen ließen wir es ruhig angehen und schlenderten einfach durch die Canäle und aßen ein Eis nach dem anderen.

Natürlich könnt ihr euch vorab, bei https://www.tripadvisor.de oder bei https://www.getyourguide.de erkundigen, es gibt vieles zu entdecken, darauf hatten wir aber diesmal keine Lust. Wir machten einfach nur Italienurlaub, in der Lagunenstadt. Im August sind viele italienische Touristen unterwegs, da am 15.8. Ferragosto ist, der wichtigste kirchliche Feiertag in Italien. Die Städte sind alle sehr voll, aber es gibt viele Veranstaltungen und Festival zu dieser Zeit.

Gegen Mittag ging es zurück, mit Zwischenstopp in Verona. Ich weiß, wir sind etwas verrückt, was Zeitmanagement angeht, aber irgendwie haben wir immernoch genug Zeit, Dinge die wir tun zu genießen, ohne Stress auszulösen.

Verona

In Verona wollten wir gerne die Arena di Verona besuchen und natürlich den Balkon von Romeo & Guiletta. Wir parkten unser Auto in der Nähe der Stadtmauer im Parkhaus Verona Cittadella (http://www.apcoa.it/en/parking-in/verona/cittadella.html). Von hier aus sind es ungefähr 200m bis zur Arena di Verona, Einkaufmöglichkeiten sowie Sehenswürdigkeiten befinden sich ebenfalls fußläufig entfernt. Das Parkhaus ist durchgehend geöffnet, so dass auch der Abend in der romatischen Stadt genossen werden kann bei Pizza, Pasta und Wein.

Diese Stadt lädt zum schlendern ein, wie viele kleine südländische Städte. Man findet kleine Cafes, in denen Italiener ihren Espresso an der Bar trinken, kleine verwinkelten Gassen mit Geschäften und ganz viele Eisdielen. Wer einmal in Italien Eis gegessen hat, weiß wovon wir sprechen.

Da ich diesmal meine Familie nicht überreden konnte, mit mir in der Arena ein Opernstück zu besuchen, haben wir uns diese nur von außen angeguckt. Ich habe schon viel über die Opernstücke in Verona gehört und falls ihr zu dieser Zeit in Verona seit, erkundigt euch unter: https://www.arena.it/arena/de, es ist mit Sicherheit ein Besuch wert.

Leider kamen wir zu spät um den Balkon von Romeo & Giulietta zu besichtigen, dieser schließt leider um 19.30 Uhr und wir waren um 19.32 Uhr am Tor. Lia und ich waren etwas enttäuscht und konnten den Balkon nur durch ein Gitter betrachten. Für mich stand es sofort fest, hier muß ich nochmal hin.

Nur 8 Monate später (April 2017) war es soweit, ich buchte Flüge nach Verona und diesmal konnten wir die Arena bei einem Konzert von Alessandra Amoroso und den Balkon von Romeo und Giuletta besuchen, es war fantastisch, mehr unter dem Verona Blog -> Städtetrips (nur Marco und ich)

Wir gingen noch was auf der Piazza delle Erbe was essen, bevor wir uns abends auf dem Rückweg in unser Appartment nach Parzanica machten.

Gardasee

Da der Iseosee nicht weit vom Gardasee enfernt war, verbrachten wir 2 Tagesausflüge am See.

Sirmione

Die Stadt ist der meistbesuchte Ort am Gardasee. Da wir schon viel darüber gehört haben, entschlossen wir uns, diesen mit einem Badetag zu kombinieren. Von Parzanica bis nach Sirmione sind es knapp 95km, leider brauchten wir bis zur Autobahn immer gute 25 Minuten, da wir erst immer durch alle Dörfer am Iseosee fahren mussten.

Die kleine Altstadt mit ihren historischen Bauten und verwinkelten Gassen trägt ihren ganz eigenen Charme. Als Wahrzeichen von Sirmione gilt die eindrucksvolle Wasserburg ‚das Scaligercastell‚, die das Bild von Sirmione prägt und als eine der am besten erhaltenen Burgen Italiens zählt. 

Wir parkten unser Auto vor der Burg und zahlten für den ganzen Tag 16€ Parkgebühren. Wir entschieden uns für den Strand Spaggia Lido delle Bionde.

Dieser ist kostenfrei und fußläufig von der Burg gut zu erreichen. Es ist ein Kiesstrand, der auch teilweise Rasenfläche hat. Wie bereits erwähnt, ist im August am Gardasee die Höhle los, alleine die Anfahrt war mit Wartezeit verbunden, wie auch einen angemessenen Liegeplatz zu finden. Bitte packt euch Badeschuhe ein, wir hatten keine dabei und deswegen war es auch nicht einfach ins Wasser zu gelangen. Wir haben uns ein Trettboot geliehen, sind etwas weiter raus und haben den Ausblick genossen. Dieser Ort ist wirklich magisch, umgeben von Bergen im türkisblauen Wasser zu schwimmen.

Nachmittags sind wir zurück zum Auto, haben unsere Sachen abgelegt und sind durch die Gassen geschlendert. Abends ging es wieder zurück über die Autobahn nach Parzanica.

Desenzano del Garda

Die Stadt ist die größte am Gardasee. Hier gibt es einen Yachthafen, sowie eine wunderschöne Uferpromenade mit zahlreichen Restaurants, Cafes und Geschäften.

Das Castello di Desenzano gehört zu den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, von oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die gesamte Landschaft.

Auch hier verbrachten wir den Vormittag am Strand, der etwas außerhalb lag und mittags sind wir in die Stadt, um diese zu erkunden.

 

Im Vorfeld habe ich über Tripadvisor gelesen, dass es eine gute Pizzeria gab, ich kann euch sagen, die Pizza war super lecker und Preis/Leistungverhältnis stimmte absolut. Als wir im Frühjahr 2017 wieder in der Stadt waren, haben wir diese wieder besucht: https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g194965-d6419982-Reviews-Pizzeria_Vesuvio-Desenzano_Del_Garda_Province_of_Brescia_Lombardy.html

Abends ging es wieder zurück ins Appartment an den Iseosee.

Aber auch den Iseosee wollten wir uns genauer ansehen und hatten auch keine Lust mehr auf Massentourismus. Wir verbrachten 6 weitere schöne Tage am See, denn auch hier gab es kleine Strandabschnitte, die hauptsächlich nur von Einheimischen genutzt wurden.

Aber gerade die Nähe zu Einheimischen brauchen wir, raus aus dem Trubel, rein ins italienische Dolce Vita.

Sarnico

Sarnico ist eine kleine Stadt am Iseosee und von Bergen umgeben. Es gibt nicht viele Sehenswürdigkeiten, doch an diesen Abend war ein kleiner Markt an der Uferpromenade aufgebaut mit nationalen Spezialitäten, wie Käse, Wein, Seife oder Oliven. Wir genossen diesen Abend und tranken in einer Bar Cocktails und Estathe, unser Lieblingseistee aus Italien.

Lovere

Die Stadt ist ähnlich wie Sarnico, jedoch liegt diese nördlich am See. Wir mussten viele kleine Tunnel passieren, um die diese zu erreichen.

Hier verbrachten wir einen enspannten Nachmittag, wir gingen spazieren, aßen Eis und ließen uns von der Schönheit des Sees beeindrucken.

In dieser Region gibt es kaum Tourismus, deswegen kann man hier eher entspannen, als am Gardasee, jedoch haben beide Seen ihre Vor und Nachteile.

Weiter ging es für uns nach Pisa…

In Pisa buchten wir über https://www.airbnb.de ein Stadtappartment, was direkt in der Innenstadt lag. Wir fuhren von Parzanica erst nach Cinique Terre. Ich hatte diese Häuser bei Instagram entdeckt und es lag praktisch auf unseren Weg nach Pisa.

Cinque Terre bedeutet ‚fünf Dörfer‘. Die Orte Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore im äußersten Südosten der ligurischen Riviera verteilen sich auf einen Küstenstreifen von nur 9 Km Länge. Im Jahr 1997 wurden die Cinque Terre zum UNESCO- Welterbe erklärt und sind seitdem kein Geheimtipp mehr.

Die einzelnen Dörfer sind per Bus, Schiff oder mit dem Auto erreichbar.

Weitere Infos unter: http://cinqueterre.it/de

 

Wir entschieden uns für Vernazza. Der Weg ins Dorf, dass direkt an der steilen Küste gebaut ist, war mal wieder nichts für schwache Nerven. Enge Kurvenstraßen ohne Leitplanken, wo meist auch nur ein Auto durchpasste. Marco hat mit solchen Strecken kein Problem, ich hingegen hasse diese. Deswegen war die Autofahrt von La Spezia bis Vernazza eher angespannt und nicht wirklich lustig. Die Zufahrt in die anderen Dörfer ist nicht anders.

Angekommen am Parkplatz mussten wir etwas Wartezeit in Kauf nehmen, da nicht wirklich viele zur Verfüfgung stehen, da die Dörfer komplett Autofrei sind. Um nach Vernazza zu gelangen muß man körperlich fit sein, erst geht es steil bergab, aber zurück wieder stark bergauf.

Vernazza ist malerisch, jedoch konnte man die Stadt nicht wirklich auf sich wirken lassen. Dort herrscht Massentourismus, kleine engen Gassen, voll mit Touristen aus aller Welt. In La Spezia halten auch die großen Kreuzfahrtschiffe, die Cinique Terre als Ausflugmöglichkeit anbieten.

Um einen tollen Blick von oben zu bekommen, gingen wir auf den Turm Belforte.

Der Eintritt hierfür betrug 1,50€ p.P. Es hat sich defintitv gelohnt, der Ausblick war, wie man ihn schon unzählige Male bei Instgram gesehen hatte, unbeschreiblich schön.

Wir kauften ein paar Souvenirs und fuhren weiter nach Manarola. Doch diesmal hatten wir mit dem Parkplatz kein Glück, es wurde langsam dunkel und ich wollte nicht durch die engen Gassen wieder zurück zur Autobahn Richtung Pisa. Also ließen wir Manarola hinter uns und machten uns auf dem Weg in unser Appartment.

Vielleicht informiert ihr euch im Vorfeld bezgl. Übernachtungen oder lasst euer Auto in La Spezia stehen und nimmt das Boot, ich denke dies ist entspannter. Wenn wir nochmal in dieser Gegend sind, werden wir es nochmal in Angriff nehmen, ohne Auto und mit mehr Zeit im Gepäck.

Pisa

Jeder kennt den schiefen Turm von Pisa und es steht bei vielen Menschen auf der Bucketlist, sowie auch bei uns. Unser Appartment lag direkt an dem Fluss und nur 600m vom schiefen Turm entfernt.

Ich suchte im Vorfeld schon einige Pizzerien für uns aus, da die Kinder Pizza lieben, wir aber aufs Budget achten wollten. In unserer Nähe befand sich eine tolle authentische Pizzeria, etwas abseits vom Trubel, aber in der Nähe unseres Appartments https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g187899-d3395692-Reviews-La_Taverna_di_Pulcinella-Pisa_Province_of_Pisa_Tuscany.html, dort gab es Nutella Pizza auf der Karte, da flippten alle aus.

Wer Arrancini (gefüllte Reisbällchen) mag sollte unbedingt bei https://www.tripadvisor.it/ShowUserReviews-g187899-d10660502-r422773433-Vice_Sicilian_Taste-Pisa_Province_of_Pisa_Tuscany.html vorbei gehen. Sie waren so köstlich, dass wir 2 Tage dort gegessen haben.

Morgens besuchten wir den Strand von Pisa (Marina di Pisa) und gingen spätnachmittags durch die Stadt zum Dom und zum schiefen Turm.

Hier tummeln sich auch sehr viele Touristen aus der ganzen Welt, aber dieser Platz gehört zu den meistgesehenen Plätzen in Europa. Um diesen Tourismus zu entfliehen, gingen wir durch die Stadt entlag des Flußes und holten uns ein Eis nachdem anderen.

Ein Tagesausflug reicht für Pisa vollkommen aus. Es gibt noch soviele Städte, die sich in der Nähe befinden, wie z.B. Florenz, Siena oder Bologna. Doch wir hatten in dieser kurzen Zeit genug gesehen. Für uns ging es wieder nach Hause. Falls ihr überlegt diese Region zu besuchen, macht euch einen Plan, was ihr sehen wollt und macht eine Rundreise daraus. Es lohnt sich!!!

 

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